Sulztaler & Amberger
Sommerurlaub 2024, Wandern im Ötztal
Wir sind Montag rauf zur Sulztaler Alm und wollten dann dort entscheiden ob wir weiter zur Amberger Hütte wandern oder wieder umkehren. Was uns fast davon abgehalten hätte, waren die Bedenken, Kuhherden zu begegnen. Die nette Wirtin an der Sulztal-Alm hat uns aber gut zugeredet. Die Kühe seien wahrscheinlich schon weit hinter der Amberger und sie hätte auch seit Jahren nichts von Vorfällen mit Hunden und Kühen gehört. Chewie hat sich derweil sehr für die kleinen Wachteln und Hasen im Gehege bei der Alm interessiert. Hier war es übrigens angenehm ruhig im Vergleich zur Brandalm.
Ganz und gar nicht ruhig und unglaublich nervig waren die bestimmt 30, wenn nicht mehr LKWs, denen wir auf der gesamten Strecke alle paar Minuten ausweichen mussten. Die heizen aktuell aufgrund der Baumaßnahmen rauf und runter. Im eigentlich sehr schönen Tal kurz vor der Amberger Hütte haben wir erschrocken eine Art großen Bauhof vorgefunden, mit Lastgondeln. Baufahrzeugen, Lagern usw. Das trübt die eigentliche Idylle hier doch sehr. Dienstag haben wir uns mit einem Anwohner unterhalten, der uns erzählte, wie schrecklich diese Aktion auch für die Dorfbewohner und vor allem auch Flora und Fauna ist. Viele Tiere, wie Gemsen, Murmeltiere, Vögel usw. sind schon vertrieben. Im Fischbach gibt es keine Fische mehr. Vieles wird gerodet und plattgemacht. Die Anwohner wurden teils zwangsenteignet und sind größtenteils machtlos, weil ab einer gewissen Höhe die Landschaft dem Staat gehört und der dort wohl macht, was er will. Bei dem Projekt geht es um erneuerbare Energien, aber es wirkt als wäre da einiges nicht durchdacht oder liefe "ohne Rücksich auf Verluste"...
Aber zurück zur Wanderung... Wir sind dann doch auf eine kleine Herde Kühe gestoßen und haben kurz unser Tempo (und den Puls) erhöht bevor es dann zum letzten Anstieg vor der Hütte ging. Den Ausblick dort hab ich dieses Mal gar nicht als so spektakulär empfunden, wie ich ihn in Erinnerung hatte, aber den Weg und die Anstrengung ist es allemal wert. Wir sind kurz eingekehrt, haben etwas getrunken und gegessen und sind dann an der mehr oder weniger chilligen Kuhherde vorbei den Rückweg angetreten.
An der Strecke liebe ich vor allem, dass es hier Aussichten gibt, die alles beinhalten, was ich mir von einem Bergpanorama wünsche, siehe auch Titelbild. Blaue Himmel mit leichten, weißen Wolken, verschlängelte, steinige graue Gehwege durch hellgrüne Weiden mit wilden, bunten Blumen hier und dort, eingerahmt von dunkelgrünen Tannen und anderen Bäumen. Und mitten hindurch fließt ein reißender Fluss, neben dem irgendwo eine kleine braune Hütte steht. Man sieht vielleicht einen Adler, hört ein Murmeltier oder Kuhglocken. Es lohnt sich auch auf kleine Details im Moos an Baumrinden oder im Bachlauf zu achten. Für mich sehr inspirierend und beruhigend.
Aus der Instagram-Story
Abends wollten wir zur Belohnung nochmal beim Schöpf essen gehen, waren dann aber sehr verärgert und enttäuscht. Die Hauptgerichte beinhalten keinen Beilagensalat und wenn man diesen abends dazubestellt (vom Buffet) kostet dieser locker 8 Euro. Den Backhähndel-Salat von der Karte soll man sich auf einem gleichkleinen Teller (vom Buffet) selbst bauen, die 3 Hähndelstreifen kommen extra... dieses Gericht dann für 17 Euro in meinen Augen ein absoluter Witz. Schade, das machen wir nicht nochmal.
— Sascha